Mit Sanya Alaya über Formen sexueller Körperarbeit und deren Effekt auf Trauma, Lust & Lebendigkeit
Sanya Alaya ist eine somatische Therapeutin, spezialisiert auf ganzheitliches Wohlbefinden und Sexualität für Frauen. Mit der Kombination aus u.a. Tantra, Bodywork und Dearmouring hat sie ihre ganz eigene Arbeit des Empleasurement™ erfunden.
Warum Körperarbeit für emotionale Prozesse wichtig ist, wie wir über den Körper zur Lust und Lebendigkeit kommen und welche Methoden es gibt, darüber spreche ich heute mit Sanya.
Mehr zu Sanya und ihrem Angebot unter: www.sanyaalaya.com
In dieser Folge des Rein&Raus Sex-Podcast mit Sanya Alaya und Jones sprechen wir über die wachsende Bedeutung der Körperarbeit in therapeutischen und Coaching-Ansätzen. Im Zentrum der Körperarbeit steht die Wahrnehmung des Körpers als integralen Bestandteil des Heilungs- und Wachstumsprozesses. Dabei geht es nicht nur darum, körperliche Beschwerden zu lindern, sondern vor allem darum, innere Motivationen und Blockaden zu erkennen und aufzuarbeiten.
Wir sprechen über drei unterschiedliche Methoden der Körperarbeit: Tantra, Bodywork und Dearmoring. Tantra konzentriert sich auf Sinnlichkeit und die Verbindung zwischen Körper und Geist. Bodywork nutzt den Körper als Sprachrohr für Gefühle und Bedürfnisse. Und Dearmoring nutzt gezielten Druck, um emotionale Wunden zu lösen und tief sitzende Emotionen zu befreien. Zusätzlich betrachten wir die Verbindung von Körperarbeit und Sexualität und wie diese Verbindung uns helfen kann, unsere Beziehung zu unserer Sexualität neu zu definieren und zu integrieren. Wir diskutieren auch, wie das Annehmen unserer Emotionen uns zu einem tieferen Selbstverständnis und intensiveren Lebenserfahrungen führen kann. #sex-workshop
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Körperarbeit: Ein Schlüssel zur emotionalen Heilung und Lebendigkeit
Körperarbeit nimmt einen immer größeren Stellenwert in therapeutischen und Coaching-Methoden ein. Das grundlegende Prinzip besteht darin, nicht nur über die Probleme und Bedürfnisse zu sprechen, sondern sich auch intensiv mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen. Dabei geht es nicht nur um die Lösung von körperlichen Beschwerden, sondern vor allem darum, innere Motivationen und Blockaden zu erkennen und diese in der Folge aufzuarbeiten.
Körperarbeit im Kontext von Coaching und Beratung
Oft herrscht die Auffassung vor, dass traumatische Erfahrungen und emotionale Schwierigkeiten ausschließlich auf verbaler und geistiger Ebene bearbeitet werden können. Die Realität sieht jedoch anders aus: Unsere Emotionen und Traumata manifestieren sich auch in unserem Körper und beeinflussen somit unsere gesamte physische und psychische Verfassung.
Es reicht daher nicht aus, nur auf der geistigen Ebene zu arbeiten und zu versuchen, mit rein verbalen Methoden seine Probleme zu lösen. Vielmehr ist es entscheidend, den Körper als wichtigen Teil des Heilungs- und Wachstumsprozesses zu begreifen und ihn aktiv in die Arbeit mit einzubeziehen. Dies kann zum Beispiel durch gezielte Übungen, Bewegung oder auch eine bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen körperlichen Signalen und Bedürfnissen geschehen.
Methoden der Körperarbeit: Tantra, Bodywork und Dearmoring
Verschiedene Methoden der Körperarbeit stehen zur Verfügung, um tiefsitzende Emotionen und Traumata aufzudecken und zu bearbeiten. Drei dieser Methoden – Tantra, Bodywork und Dearmoring – veranschaulichen die Vielfalt der Möglichkeiten in diesem Bereich.
– Tantra: Hierbei handelt es sich um eine spirituell-sexuelle Praxis, die den Fokus auf die Sinnlichkeit und die Verbindung von Körper und Geist legt. Durch Tantra können Menschen lernen, ihre Sexualität und Lust anders zu erleben und dadurch einen Zugang zu ihren Emotionen und Blockaden finden.
– Bodywork: Die Praxis des Bodywork umfasst verschiedene Techniken und Übungen, die darauf abzielen, den Körper bewusst wahrzunehmen und zu bewegen. Hierbei wird der Körper als eine Art “Sprachrohr” der eigenen Gefühle und Bedürfnisse verstanden.
– Dearmoring: Dies ist eine Technik, die darauf abzielt, emotionale Verletzungen (Rüstungen), die sich in Form von Verspannungen und Blockaden im Körper manifestieren, zu lösen. Durch den gezielten Druck auf bestimmte Körperstellen können diese Rüstungen abgebaut und dadurch tief sitzende Emotionen freigesetzt werden.
Die Schnittstelle von Körper und Geist: Emotionale Transformation durch Körperarbeit
Die Verbindung von Körper und Geist spielt eine entscheidende Rolle in der emotionalen Entwicklung und Heilung. Jeder, der an seiner Traumabewältigung arbeiten möchte, muss sich nicht nur fragen, was er ändern möchte, sondern auch warum und wie sein Leben aussehen würde, wenn die Veränderung eintritt.
Um diese Fragen zu beantworten, kann die Körperarbeit ein wirksames Werkzeug sein. Im Laufe der Zeit kann sie dazu beitragen, ein tiefgreifendes Verständnis für die eigenen inneren Anteile und Dynamiken zu entwickeln. Die Befreiung von körperlichen Blockaden kann zu einem bewussteren Umgang mit den eigenen Gefühlen führen und somit den Weg zur emotionalen Heilung und Transformation ebnen.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass Körperarbeit kein isolierter Prozess ist, sondern stets in Kombination mit anderen Therapieformen und Methoden genutzt werden sollte. Ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl den Körper als auch den Geist einbezieht, verspricht dabei die größten Erfolgschancen.
Die suche nach der Lebendigkeit: den Körper aus einem anderen Blickwinkel betrachten
Wir alle kennen es, dieses Gefühl der Erschöpfung und Müdigkeit, das uns auf beständige oder temporäre Weise begleitet. Diese Zustände sind oft Hinweise darauf, dass unser Körper einerseits Ruhe, aber auch eine tiefergehende Auseinandersetzung benötigt. In der Körperarbeit lernen wir, dass wir trotz Erschöpfung und Müdigkeit einen Zugang zur Lebendigkeit finden können. Dabei zeigt sich, dass Selbstwahrnehmung und -bewusstsein nicht durch ständige Aktivität und Leistung entstehen, sondern auch in der Ruhe und im Innehalten kultiviert werden können.
Einfach tanzen: Bewegung als Form von Körperarbeit
Einen Zugang zu unserer eigenen Kraft und Lebendigkeit können wir durch unterschiedliche Praktiken finden. Eine davon ist das Tanzen, beispielsweise in Form von Ecstatic Dance. Dabei geht es nicht darum, bestimmte Schritte oder Choreografien auszuführen, sondern sich frei und intuitiv zur Musik zu bewegen. Die Erkenntnis, dass wir uns auch in der Müdigkeit zur Lebendigkeit tanzen können, ist eine wichtige Erweiterung unseres Verständnisses von Körperarbeit. Dabei geht es nicht um die Bekämpfung der Müdigkeit, sondern um das Erleben und Anerkennen unserer körperlichen und emotionalen Zustände in ihrer Ganzheit.
Die Verbindung von Sex und Körperarbeit: Tantra
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Thema Körperarbeit ist die Integration von Sexualität. In der tantrischen Praxis wird Sexualität nicht nur als Akt verstanden, sondern als ganzheitliche Lebenskraft, die sich in vielfältigen Formen äußern kann. So können wir durch den bewussten Umgang mit unserer Sexualität nicht nur körperliche Lust erleben, sondern auch tiefgreifende emotionale und spirituelle Erfahrungen machen.
Sexualität und die damit verbundene Lebenskraft sind also nicht nur auf die körperliche Dimension beschränkt, sondern können auch als Kreativkraft in anderen Bereichen unseres Lebens wirksam werden. Damit ermöglicht uns Körperarbeit, unsere Sexualität auf eine neue Art zu erfahren und zu integrieren.
Umgang mit Emotionen: Dem Leben wieder Farbe verleihen
Ein weiterer Aspekt von Körperarbeit ist das bewusste Erleben und Zulassen von Emotionen. Durch die intensive Auseinandersetzung mit unserem Körper können wir lernen, auch intensive Emotionen wie Angst, Wut oder Traurigkeit als Teil unserer menschlichen Erfahrung anzuerkennen und zu integrieren.
Durch diese bewusste Auseinandersetzung mit unseren Emotionen können wir lernen, uns sicher zu fühlen – auch in den unangenehmen Gefühlen. Dieses Zulassen und Annehmen unserer gesamten Gefühlswelt kann uns dabei helfen, ein tieferes Verständnis für uns selbst zu entwickeln und unsere Emotionen als wichtige Signalgeber zu erkennen. Dies führt zu einer gesteigerten Lebendigkeit und einer intensiveren Lebenserfahrung.
Das Trauma als Teil des Lebens: Akzeptanz und Verständnis statt Kampf und Ablehnung
Um eine nachhaltige Heilung und innere Entwicklung zu ermöglichen, ist es entscheidend, das Trauma nicht als Feind oder Störfaktor zu betrachten, der bekämpft oder ausgelöscht werden muss. Vielmehr sollten wir das Trauma als Teil unserer Lebensgeschichte anerkennen und verstehen, dass seine Auswirkungen Teil unseres gegenwärtigen Erlebens sind.
Körperarbeit bietet den Raum, sich mit dem Trauma auseinanderzusetzen und zu lernen, wie man mit seinen Auswirkungen auf konstruktive und selbstbestimmte Weise umgeht.
Dieser Prozess der Traumaarbeit sollte nicht mit dem Ziel verfolgt werden, das Trauma “loswerden” zu wollen, sondern vielmehr darum, die Beziehung zu unserem Trauma zu verändern und uns dadurch von seinen lähmenden Effekten zu befreien.
Körperarbeit als Lebensstil: Embodyment statt Beschränkung
Während Körperarbeit häufig als Methode oder Therapieform verstanden wird, kann sie auch zu einem Lebensstil werden, der unseren Alltag auf vielfältige Weisen bereichert. So kann die bewusste Auseinandersetzung mit unserem Körper und unseren Emotionen dazu beitragen, Stress abzubauen, die eigene Lebensenergie zu steigern und letztlich ein erfüllteres und bewussteres Leben zu führen.
Dieser Lebensstil umfasst sowohl aktive Praktiken wie Tanz oder körperliche Übungen, als auch Aspekte der Ruhe, des Innehaltens und der Selbstreflexion. Wichtig ist dabei, dass wir Körperarbeit nicht in einem beengenden Sinne von Leistung oder Erfolgen betrachten, sondern als Möglichkeit, uns tiefer mit uns selbst zu verbinden und dadurch unsere persönliche Freiheit und Lebendigkeit zu stärken.
Zusammenfassung
In Bezug auf Körperarbeit geht es darum, bewusst und achtsam in Verbindung mit unserem Körper zu treten, um auf diesem Wege emotionale Heilung zu erzielen und uns mehr Lebendigkeit und Energie zu verschaffen. Ob durch Tanzen, Tantra, oder das Zulassen und Annehmen unserer Emotionen, wir lernen uns und unseren Körper besser kennen und verstehen. Solche Praktiken offenbaren eine ganzheitliche Methodik, in der Körper und Geist im Einklang arbeiten für unsere emotionale Entwicklung und Heilung.
Neudefinition der Lust: Auf der Suche nach “Pleasure”
Steigerung der Lebensenergie und des körperlichen Wohlbefindens sind nicht unbedingt auf das Erleben sogenannter “Peak Experiences” – also Höhepunkten oder besonders intensiven Momenten – beschränkt. Vielmehr geht es bei „Pleasure“, um das Erlernen, wie wir Lust und Lebendigkeit in allen Lebensbereichen wahrnehmen und ausdrücken können.
Es kann auch darum gehen, Freude in kleineren, unscheinbaren Momenten zu finden, sei es beim Betrachten einer schönen Wolke, beim Spüren der holzigen Textur eines Tisches oder beim Genießen einer Mahlzeit. Es geht um die Wahrnehmung und Wertschätzung von Sinnlichkeit in allen unseren Erfahrungen, nicht nur in der Sexualität.
Pleasure und Sexualität: Entlastungräume für Lust und Begierde
In der Sexualität manifestiert sich Pleasure auf besonders kraftvolle Weise. Aber auch hier geht es nicht um den Druck zur Erzeugung von Erregung, sondern um eine ganzheitlichere Vision der sexuellen Erfahrung. Denn wir können eine lustvollere und kraftvollere Sexualität erfahren, wenn wir lernen, Lust und Erregung aus unterschiedlichen Aspekten unseres Lebens zu ziehen.
Heilung und Entwicklung: Die Kraft der Kombination von Techniken
Für nachhaltige Heilung und innere Entwicklung ist es wichtig, dass wir nicht nur auf eine Therapiemethode oder -technik setzen, sondern eine Kombination verschiedener Ansätze und Praktiken einbeziehen. Dabei geht es nicht darum, sich auf eine Technik zu konzentrieren bis zu dem Punkt, an dem wir uns darin verlieren.
Es geht vielmehr darum, den individuell besten Weg zu finden, um Heilung und Transformation zu unterstützen. Dies führt uns zu einer Art individuellen Therapie, die wir auf unsere individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen abstimmen können.
Die Komplexität des Traumas
Das Anliegen der Körperarbeit ist es, dem Klienten eine gewisse Verantwortung in seinem eigenen Heilungsprozess zu geben. Ein wichtiger Teil davon ist das Anfangsgespräch: Hier geht es darum, herauszufinden, woran der Kunde arbeiten möchte und ihm zu erklären, welche Möglichkeiten ihm zur Verfügung stehen. Es ist wichtig, ihm das Gefühl der Sicherheit zu vermitteln, ihn einzubinden und auf seinem Weg zu unterstützen.
Es ist auch essentiell, die Auswirkungen des Traumas nicht nur zu verstehen, sondern auch die emotionalen Reaktionen, die damit einhergehen können. Bei der Arbeit mit dem Trauma können komplexe Gefühlszustände entstehen, die wir akzeptieren und integrieren müssen, um wirkliche Heilung zu ermöglichen.
Selbsterfahrung: Sich den eigenen Prozessen stellen
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Körperarbeit ist die persönliche Selbsterfahrung. Obwohl Körperarbeit oft als therapeutische Methode angesehen wird, ist sie nichtsdestoweniger eine sehr persönliche Praxis, die stark von unseren eigenen Erfahrungen geprägt wird.
Wir können nicht nur als Therapeut*innen oder Coachs arbeiten, sondern müssen uns auch unseren eigenen emotionalen Prozessen und Herausforderungen stellen. Nur so können wir wirklich verstehen, was in unseren Klienten vorgeht, und in der Lage sein, wirksame Unterstützung zu leisten.
Respekt für die Tiefe und Breite der Körperarbeit: Verschiedene Ansätze kennenlernen
Es erfordert nicht nur tiefe Kenntnisse und Fähigkeiten, um effektiv in der Körperarbeit zu arbeiten, sondern auch eine gewisse Flexibilität und Offenheit, neue Ansätze kennenzulernen und zu integrieren. Es geht nicht darum, eine einzelne Methode oder Technik zu meistern, sondern vielmehr darum, eine breite Palette von Techniken und Ansätzen zu erlernen, um den bestmöglichsten Nutzen für unsere Klienten zu erbringen.